Personzentriertes Konzept

Die klienten- bzw. personzentrierte Form der Beratung wurde in der Mitte des letzten Jahrhunderts durch den amerikanischen Psychologen Professor Carl Rogers (1902 – 1987) im Rahmen seiner psychotherapeutischen und pädagogischen Arbeit mit Erwachsenen und mit Kindern entwickelt.



Die klientenzentrierte Psychotherapie - im deutschsprachigen Raum zumeist eher unter dem Begriff  „Gesprächspsychotherapie“ bekannt - gehört heute in praktisch allen Universitäten zur Standard-Lehre und ist in Deutschland - neben Psychoanalyse, Tiefenpsychologie und Verhaltenstherapie - auch im Zusammenhang mit dem seit 1999 geltenden PsychThG rechtlich verankert.

Zentrale Grundannahme des personzentrierten Konzepts ist, dass in jedem Menschen eine kraftvolle Tendenz wirkt, sich in Richtung auf Wachstum, Autonomie, Integration und Reife zu entwickeln .- auch wenn Störungen und Barrieren diese Tendenz nachhaltig behindern können.

Im Mittelpunkt der personzentrierten Psychotherapie & Beratung steht von daher vor allem die Person und nicht so sehr das Problem bzw. Symptom. Ziel ist es, den Gegenüber darin zu unterstützen, die (durch das Problem berührten) eigenen Gefühle zu explorieren, mit sich selbst (wieder) besser in Kontakt zu kommen, auf diese Weise verborgene Fähigkeiten und Ressourcen (wieder) zu entdecken - um dann auf dieser Basis eigenständige und individuell `stimmige` Lösungen für anstehende Probleme zu entwickeln.

Von daher steht bei personzentrierten Beratungsausbildungen zunächst die Erarbeitung dieser Beziehungsgestaltung & Grundhaltung im Zentrum - der Kontakt zum Gegenüber und zu sich selbst:
- Akzeptanz: Was kann ich tun, um dem Gegenüber wirklich wertschätzend zu begegnen?
- Empathie: Was kann ich tun, um mich soweit als möglich auf den inneren Bezugsrahmen meines Gegenübers einzustellen und dessen/deren Erleben dann auch aus seiner/ihrer Warte nachzuvollziehen?
- Kongruenz: Was kann ich tun, um dabei auch mit mir selbst in einem guten und echten Kontakt zu bleiben - als reale, echte Person?

Auf der Basis dieser Haltung rückt dann zunehmend das konkrete Handeln in den Vordergrund, d.h. das alltägliche spezifische Beratungs- und Betreuungsgeschehen im Rahmen der  jeweiligen beruflichen Tätigkeitsfelder der Ausbildungs-Teilnehmer/innen.

Hierbei liegt ein wichtiges Ziel unserer Aus-Fort-Weiterbildungen darin, die Balance zwischen der Hinwendung zum Klientel (dieses empathisch wertschätzend unterstützen) und der Hinwendung zur eigenen Person (auch für sich selbst sorgen – authentisch bleiben – den eigenen Freiraum sichern) adäquat auszubauen, um so einem `Ausbrennen` vorzubeugen.


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